Ein Film von Sophie Sonntag
Als die Filmemacherin Sophie Sonntag für einen Imagefilm von den Berliner Verkehrsbetrieben BVG engagiert wird, ahnt sich noch nicht, dass alles nur Fake und sie Teil einer großangelegten Kunstinszenierung ist.
Nach dem Dreh sind alle Speicherkarten verschwunden, landen ein paar Tage später aber anonym in ihrem Briefkasten. Sie geht der Sache auf den Grund und beschließt, aus der Geschichte einen Film zu machen. Das Ergebnis: eine 90-minütige Doku-Fiktion, die die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes mit in den Untergrund nimmt.
„Ein Meisterwerk, was sich – gewollt oder ungewollt – in das cineastische Gedächtnis unserer Subkultur einbrennen wird.“
„Blaues Licht“ ist der erste Graffiti-Film, der gar kein Graffiti-Film ist, sondern eine doppelbödige Theaterinszenierung, die das Genre auf eine neue Ebene hebt. Formal-ästhetisch besticht der Film vor allem durch seine unterschiedlichen Handlungsebenen, die beim Zuschauer (im Film und vor dem Bildschirm) Fragen aufwerfen: Was ist wahr? Wer ist Teil des Spiels? Was ist Doku, was Fiktion? Gleichzeitig gewährt „Blaues Licht“ einen Einblick ins Innere der Sprüher-Szene mit ihren Codes und Klischees und ergründet nichts weniger als die Seele von Graffiti. Die spielerische Verbindung zweier sich vermeintlich ausschließender Dimensionen – hier höhenkulturelle Theaterperformance, dort subkulturelle Graffiti-Aktivitäten – trägt zur Einzigartigkeit des Films bei, das sich grundlegend von herkömmlichen audiovisuellen Formaten im Urban-Culture-Bereich unterscheidet.
das Verwirrspiel um Fake und Realität macht den Film einzigartig
BLAUES LICHT nimmt alle mit, die wollen. In den Untergrund, mit Warnweste und Sektglas, bestuhlt und perfekt arrangiert, mit Tiefe und Tragik; und natürlich auch mit Farbe auf Zügen.