Das Trojanische Pferd
Eine Kunstaktion in der CDU Hauptzentrale, Berlin, 2020
Ein erfundenes Kunstprojekt mit gefakter Internetseite, ein exzentrischer Kurator schrägstrich Kunstfigur und ein abstraktes Konterfei Konrad Adenauers. Eine Zusamenarbeit mit David Mesguich.
Dazu noch ein Anruf mit einem Wegwerfhandy bei der Pressestelle der CDU und schon bekommt Mathieu Montserrat (eben dieser Kurator) mit seiner Entourage eine Einladung in die Hauptzentrale der Regierungspartei der Bundesrepublik Deutschland.
Schnittchen und Kaffee werden in gelassener Athmosphäre gereicht und sogar Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, auf einmal sehr kunstinteressiert, ist bei der Präsentation anwesend.
Nur was die von einem starkem Rechtsruck geplagte CDU nicht weiß: Die Skulptur Adenauers ist ein Trojanisches Pferd.
Sie besteht ausschließlich aus Wahlplakaten der AFD: Eben die rechtspopulistische Partei, zu der immer mehr CDU Politiker überlaufen.
Einen Tag lang konnten Politiker, Besucher und Kunstinteressierte diese Skulptur besichtigen, perfekt inszeniert durch die Haustechniker der CDU Hauptzentrale.
Immer wenn Konrad weint, ob aus Scham oder aus Freude, wird ein bisschen von der weißen Fassade seiner Partei abgewaschen und ihr wahres Gesicht kommt langsam zum Vorschein.
Wie Montserrat an diese Plakate gekommen ist, ist unbekannt.